Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Muttenzer Schrift # 10 Karl Jauslin
Seit Beginn der digitalen Neuinventarisierung dieses Nachlasses im Jahr 2010 kreiste dieses Heft quasi in der Warteschlaufe. Schon damals war festgehalten worden, dass als Abschluss der Arbeiten auch ein neues Heft dazu erscheinen muss. Vor fast 40 Jahren hatte Hildegard Gantner-Schlee, welche als Kuratorin des Jauslin-Nachlasses Mitglied der damaligen Museumskommission war, einen ausführlichen Bericht über Leben und Werk von Karl Jauslin verfasst. Dieser Text war 1979 in den Baselbieter Heimatblättern publiziert und zusätzlich als eigenständiges Heft aufgelegt worden. Damals war Jauslin schweizweit noch sehr bekannt und im damaligen Muttenz gab es wohl kaum einen Haushalt, der nicht so ein Heft besass oder gar ein paar Drucke oder sogar Originale an der Wand hängen hatte.
Einige wenige Exemplare sind noch vorrätig und können im Gemeindehaus oder im Online-Shop www.muttenz.ch gekauft werden. Der damaligen Zeit entsprechend enthält die Broschüre nur eine einzige Farbabbildung und zwar die Schlacht bei Sempach, alle übrigen Abbildungen sind in schwarzweiss gehalten. In den 1970er Jahren war das Drucken von Farbbildern noch ein technisch umständliches und daher kostspieliges Unterfangen und hätte den Preis für die kleine Publikation extrem in die Höhe getrieben. Mit der heutigen digitalen Arbeitsweise ist dies nun alles technisch einfacher und somit auch kostengünstiger geworden. Deshalb wartet das neue Begleitheft nun auch mit vielen grossformatigen und farbigen Bildern auf.
Auch die Entwicklung des Textes und die Fotoauswahl gestalten sich heute digital bedeutend einfacher. So konnte Autor Peter Habicht seine Texte innert kürzester Frist via E-Mail, Dropbox oder ähnlichem an den Grafiker und die „Aufsichtskommission“ übermitteln, welche aus Gemeinderätin Franziska Stadelmann und AGM-Mitglied Barbara Rebmann bestand. Diese konnten zügig lesen und ihre Kommentare sofort wieder zurückschicken. Eine riesige Vereinfachung und Zeitersparnis gegenüber den früheren langfristig anberaumten Besprechungsterminen und dem grossen Papierverbrauch für die jeweils per Post verschickten Texte oder Fotos.
Peter Habicht, der als heutiger Kurator des Jauslin-Nachlasses bereits das Inventar digital erfasste und die Neuausstellung im Jahr 2014 leitete, hat leicht lesbare Texte geschrieben und zusammen mit dem jungen Grafiker Lukas Stadelmann ein modernes und den farbigen Jauslin-Gemälden gerecht werdendes Büchlein geschaffen. Das Vernissage-Publikum konnte sich bereits davon überzeugen.
Leider konnte die frühere Kuratorin Hildegard Gantner-Schlee das Erscheinen des neuen Jauslin-Heftes nicht mehr erleben. Doch hatte sie selber schon vor vielen Jahren nach einem kompetenten Nachfolger für die Betreuung des Jauslin-Nachlasses gesucht. Wie Historiker Peter Habicht erzählte, hatte das „Erdbeben zu Basel von 1356“ sie zusammengeführt. Wohl deshalb gebührt dem Bild auch eine Doppelseite in der Mitte der neu erschienenen „Muttenzer Schrift # 10 Karl Jauslin“.
Das neue Heft über Leben und Werk von Karl Jauslin kann zu CHF 18.00 im Ortsmuseum oder im Gemeindehaus sowie Online-Shop www.muttenz.ch bezogen werden.
Das Ortsmuseum ist übrigens am Sonntag, 29. April von 14-17 Uhr geöffnet.
Am Sonntag, 29. April wird um 10 Uhr im frisch geputzten Bauernhausmuseum die Saison mit der ersten „Holzoofe-Bachede“ eröffnet. Dieses Jahr können wir nun neu auch einen Bauernhausführer in englischer Sprache anbieten, so dass sich unsere fremdsprachigen Gäste etwas mehr unter den altertümlichen Objekten und den sehr fremden Dialektbezeichnungen vorstellen können.
Bildlegenden:
oben Mitte: Hinter dem etwas düster anmutenden Einband zeigen sich viele farbige Bilder und ein lebendiger Text.
unten links: Vorbereitungen zum Apéro
unten rechts: Das treue Museumspublikum