Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: „Hääfeli-Märt“ im Weihnachtsfenster
Dieses Jahr hat sich die Arbeitsgruppe Museen (AGM) darum auch wieder für ein Alltagsthema entschieden: den „Hääfeli-Märt“. Diese Bezeichnung ist in unserer Region sicher allen ein Begriff im Zusammenhang mit der Herbstmesse in Basel. So wird heute noch der Teil der Verkaufsstände am Petersplatz benannt, wo mehrheitlich handgearbeitetes Keramik-Geschirr, sogenannte Bauernkeramik, oder kunsthandwerkliche Kreationen feilgeboten werden. Das Angebot heute ist nicht mehr ganz gleich wie etwa noch im ausgehenden 20. Jahrhundert. Damals war es grösstenteils ein „Ersatzteillager“, wo Geschirrhändler über viele Jahrzehnte ihre Restposten feilboten. Ging nämlich in früheren Zeiten das Jahr über irgendein Geschirrteil zu Bruch, suchte man sich am nächsten „Hääfeli-Märt“ wieder einen Ersatz dafür. Fehlte beispielsweise der Zuckerdose der Deckel, brach beim Abwasch der Henkel einer Teetasse ab oder ging die „Tee-Chruuse“ (Teekanne) zu Bruch, fand die Hausfrau sicher einen Ersatz auf einem der vollbepackten Geschirrtische. So überdauerte ein Service in der Regel ein ganzes Hausfrauenleben, weil bei Bedarf die Lücken hier immer wieder aufgefüllt werden konnten.
Die AGM hat sich nun nach reiflicher Überlegung entschieden, in der Bauernhausstube eine eigene Interpretation des „Hääfeli-Märt“ nachzustellen. Allerdings auch nicht so ganz im ursprünglichen, dafür aber im wortwörtlichen Sinne des Namens. Wir zeigen einen Ausschnitt aus der historischen Geschirrabteilung der Museumssammlungen, nämlich „Hääfeli“ und „Hääfe“ in allen möglichen Varianten. Lassen Sie sich überraschen von der damaligen Vielfalt an Grössen, Formen und Mustern, welche der heutigen in absolut nichts nachsteht – ganz im Gegenteil! Und sehen Sie auch, dass nicht jeder „Haafe“ auch ein Krug sein muss.
Wie jedes Jahr freut sich die AGM, das Weihnachtsfenster am Samstag, 6. Dezember um 18 Uhr zum ersten Mal mit Ihnen, liebe Muttenzerinnen und Muttenzer zusammen zu öffnen. Wer weiss, vielleicht wird dann auch der angebotene Apéro im oder mit „Hääfeli“ serviert. Genaues dazu war zur Zeit der Textabgabe noch nicht bekannt.
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