Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Auszug aus dem Museums-Estrich

22. Oktober 2012
Barbara Rebmann
Nachdem wir bereits ausführlich unsere Arbeiten im schwülwarmen Museumsestrich geschildert haben, dürfen wir im Nachhinein auch eingestehen, dass uns diese kurzfristig anberaumte Aktion gelehrt hat, in Zukunft noch umsichtiger zu planen. Es ist ja durchaus normal, dass die Temperaturen im Juli/August hoch sind. Aber ausschlaggebend für den gewählten Zeitpunkt waren für uns die Sommerferien. Im Juli ist das Ortsmuseum geschlossen, so dass wir über mehrere Wochen alles in den Räumen liegenlassen konnten. Und wir wollten durch die Zügelei den Schulbetrieb im Donnerbaum und die Arbeit im Schulleitungszentrum unter dem Ortsmuseum nicht beeinträchtigen. Dass wir dann so viele zusätzliche und zeitraubende Putzarbeiten neben dem Einpacken leisten mussten, hatten wir eindeutig unterschätzt.

Es war nicht nur der ehemalige Ausstellungssaal auf dem Estrich zu räumen, sondern auch der von ihm abgetrennte, westliche Lager- und Arbeitsraum. Den neuen AGM-Mitgliedern (AGM = Arbeitsgruppe Museen) war gar nicht bewusst, dass auch hier noch Stauraum vorhanden war. Darin sah es abenteuerlich aus und unter der Dreck- und Staubschicht gab es einige interessante Entdeckungen zu machen. Hier stand und lag alles noch so, wie es vor ca. 20 Jahren hingestellt worden war. Doch hier lagen auch mottenzerfressene Textilien, verschmutztes Verpackungs- und Dekomaterial neben stark verwurmten Möbeln und bröckelnden Geräten, welche beim besten Willen nicht mehr zu retten gewesen wären. Schweren Herzens musste eine ganze Mulde Material entsorgt werden.

Heute können wir nun über den erfolgreichen Abschluss unserer Räumaktion berichten. Am Umzugstag fand zunächst die Verschiebung von Grossobjekten innerhalb unserer beiden Depots Donnerbaum und Blumen AG statt. Im Ortsmuseum ging es danach mit Hilfe der starken Zügelmänner und deren technischer Ausrüstung zügig voran. Im Nu waren die vorbereiteten Kartons und Kisten palettiert, per Fassadenlift hinuntergefahren und verladen. Beim Schulhaus Donnerbaum musste dann das ganze Umzugsgut mit dem Lift in den Keller gebracht und durch die langen Gänge transportiert werden.

Damit wir dem Schulhausabwart nicht den sauber aufgeräumten und polierten Gang vor unserer Depottüre mit Museumsmaterial versperren, wurden die Paletten im freigewordenen Platz im Grossobjekte-Depot zwischengelagert. Trotz vorgängiger Grobreinigung sind die Objekte noch nicht bereit für die definitive Einlagerung in den Schubladen und in die Kompaktusregale. Zuerst müssen sie nun bei gutem Licht richtig kontrolliert, geputzt und bei Rost-, Ungeziefer- oder Schimmelbefall entsprechend behandelt werden.

Der Museumsestrich ist aber auch nach der Räumungsaktion noch lange nicht leer! Immer noch lagern dort die - nun allerdings abgestaubten – sperrigen Landwirtschaftsgeräte, ein Bob, die alte Kirchturmspitze und die gewichtigen Objekte wie Pferdeschlitten, Trotten, Möbel, Schulpulte etc. Provisorische Vlies-Abdeckungen aus luftdurchlässigem Material sollen die schlimmste Neuverschmutzung unter dem offenen Ziegeldach verhindern.

Im Depot Donnerbaum kommen uns nun die vielen praktischen und platzsparenden Aufbewahrungshilfen zugute, die unsere AGM-Männer in den letzten Jahren selbst gebaut oder geschenkt bekommen haben. Den vielen Freunden und Freundinnen der AGM sei hier auch noch einmal herzlich gedankt für ihre Hinweise und Zuwendungen. Sie haben uns einen kostensparenden Ausbau unserer dringend benötigten Depot-Infrastruktur ermöglicht.

Der AGM steht nun ein arbeitsintensiver Depot-Winter bevor, bis wir alle die kleinformatigen Objekte vom Museumsestrich fertig bearbeitet und untergebracht haben. Danach sehen wir langsam klarer, was wir effektiv in unserer Sammlung haben.

Museen in Muttenz:
Bauernhausmuseum
Ortsmuseum
Auszug aus dem Museums-Estrich
1. Vorher ein Sammelsurium im Estrich. --- 2. Nachher alles schön verpackt und palettiert im Depot. --- 3. Die sperrigen Geräte sind mit grossen Etiketten beschriftet. --- 4. Die Schwergewichte bleiben vorerst im Estrich.