Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Vereinsfahnen und Vereinsakten
Den Museen Muttenz wurden mehrere historische Fahnen von Muttenzer Ortsvereinen anvertraut. Einige dieser Fahnen stammen sogar noch aus der Gründungszeit ihrer Vereine, wie z.B. die Fahne der Feldschützen aus dem Jahre 1872. Die erste Fahne des Männerchors stammt aus dem Jahre 1875 und diejenige des Frauenchors war 1897-1947 in Gebrauch. Diese historischen Fahnen wurden bereits vor vielen Jahren von ausgewiesenen Textilrestauratorinnen aufwändig restauriert und danach unter Glas gerahmt im Eingangsbereich des Ortsmuseums ausgestellt. Seither sind dem Museum weitere Fahnen übergeben worden. Diese standen oder lagen bis vor kurzem, „schön aufgerollt“, in einer Depotecke des Ortsmuseums. Auch die nötigen Zubehöre für die Fähnriche ruhten dort, alles jedoch recht ungeschützt dem Zahn der Zeit ausgeliefert. Dieser „Missstand“ konnte nun behoben werden.
In einem Wagen der obengenannten Verschiebeschränke bauten Joggi Zumbrunn und Schaggi Gysin ein zweckmässiges Fahnenabteil ein. Dort können nun diese besonderen Stoffbahnen vor Staub geschützt frei hängen, ohne Falten, Knicke oder Druckstellen zu bekommen. Sie sind fachgerecht auf dicken Holzrollen aufgezogen. Zusammengefaltete oder an Schnüren oder dünnen Stäben aufgehängte Stoffbahnen würden nämlich mit der Zeit brechen oder gar zerreissen. Diese strapazierten Fahnen, welche jahrzehntelang bei Sonne und Regen im Einsatz waren, sind besonders gefährdet.
Inzwischen ist sogar der mit Federn geschmückte Hut des Fähnrichs der Muttenzer Schützengesellschaft im Sammlungsdepot gelandet. Dieser wurde natürlich in die Hutabteilung der Textilsammlung integriert.
Dem Vereinsleben von Muttenz sind aber nicht nur der neue Fahnenschrank und der Eingangsbereich des Ortsmuseums gewidmet. Ebenfalls im Depot Donnerbaum wird eine grosse Anzahl von Vereinsakten aufbewahrt. Für sie wurde ein ganzer Schrankwagen reserviert. Hier sind Unterlagen von meist schon aufgelösten Vereinen untergebracht, so z.B. auch die Notensammlung des ehemaligen Fussballer-Chörli. Ausser Protokoll- und Kassenbüchern sind hier auch Fotoalben vorhanden, welche vom Vereinsleben Zeugnis ablegen. Diese Fotos werden auszugsweise gescannt und in digitaler Form in die Fotosammlung des Museums aufgenommen.
Die abgegebenen Vereinsakten sind nach unterschiedlichsten Ordnungskriterien und mit unterschiedlicher Sorgfalt geführt worden. Leider fehlen der Arbeitsgruppe Museen auch hier die Ressourcen, um diese Akten aufarbeiten und entsprechend systematisch archivieren zu können. Hoffen wir also, dass sich einmal jemand der Muttenzer Vereinsgeschichte annimmt und das in unserem Depot verwahrte Material aufarbeitet.
Öffentliche Führung durch die Karl Jauslin-Sammlung
am Sonntag, 31. Januar 2010 um 15.00 Uhr im Ortsmuseum mit Dr. Hildegard Gantner-Schlee.