6. August 2024

Wespen und Hornissen gelten oftmals als Plagegeister. Dabei erfüllen sie wichtige Aufgaben im Ökosystem und können – mit etwas Verständnis, ein wenig Wissen und vernünftigem Verhalten – nützliche Gartenbewohnerinnen sein.

Die umgangssprachlich als Wespen bezeichneten Arten und die Hornisse gehören zur Unterfamilie der Echten Wespen (Vespinae). Von den acht einheimischen Arten interessieren sich nur zwei Arten zeitweise für menschliche Nahrungsmittel: die Gemeine oder Gewöhnliche Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica). Beide Arten verhalten sich bei Störungen im Nestbereich aggressiv.

Echte Wespen bilden – wie die Hummeln – Sommerstaaten mit einer eierlegenden Königin und vielen Arbeiterinnen. Nach der Winterruhe gründet die Königin im März/April (Hornissen erst ab Mitte Mai) einen neuen Staat. Die schlüpfenden Arbeiterinnen übernehmen die bisherigen Aufgaben der Königin. Diese konzentriert sich auf das Legen der Eier. Im Spätsommer nimmt die Anzahl der Wespen und Hornissen laufend ab. Aus der letzten Brut schlüpfen Jungköniginnen und Drohnen (Männchen). Mit sinkenden Temperaturen im Herbst stirbt dann das gesamte Volk ab. Nur die begatteten Jungköniginnen überdauern den Winter in geschützten Verstecken, um im nächsten Frühjahr einen neuen Staat zu gründen.

Die Arbeiterinnen benötigen für ihre Flugmuskeln den Zuckersaft aus Blüten, aus reifem Obst oder aus der Rinde verletzter Bäume. Während sie Nektar von Blüten fressen, bestäuben sie diese gleichzeitig. Die eierlegende Königin und die Larven brauchen hingegen eiweissreiche Kost aus erbeuteten Insekten. Die agilen Jäger tragen so zum ökologischen Gleichgewicht bei.

Bei Problemen
Ein Zusammenleben mit Wespen und Hornissen ist gut möglich. Ein Nest wird nur eine Saison lang vom gleichen Volk bewohnt. Im Winter können die Ritzen geschlossen werden, durch welche im Sommer die Tiere Zugang zum Nistplatz bei Ihnen zuhause gefunden haben.

Wespen sind keine angriffslustigen Tiere. Wenn sie sich jedoch bedroht fühlen, ist Vorsicht geboten. Ruhe bewahren und nicht wild herumfuchteln ist oberstes Gebot. Angeblasen werden, mögen sie gar nicht. Durch das ausgestossene CO2 werden sie alarmiert und können im schlimmsten Fall stechen. Wespen lassen sich am Tisch zum Teil durch Besprühen mit Wasser aus einer sauberen Sprühflasche vertreiben.

Manchmal können sie aber sehr lästig werden, besonders wenn sich ihre Nester zu nahe an wichtigen Aufenthaltsorten von Menschen befinden. In solchen Fällen muss das Nest umgesiedelt oder entfernt werden.

Wir empfehlen Ihnen in diesem Fall entweder den Wespenschutz (https://www.hornissenschutz.ch/hornissenschutz-fachpersonen-2.htm) oder einen Schädlingsbekämpfungsfirma zu kontaktieren. Die Feuerwehr sollte nur im Notfall bei akuter Gefährdung für Leib und Leben (z. B. bei nachgewiesener Allergie, Nest direkt beim Eingang zu einem Kindergarten, Einkaufszentrum, öffentliche Einrichtung mit viel Publikum und dergleichen) aufgeboten werden.

Im Notfall kontaktieren Sie den Pikettoffizier unter der Telefonnummer 079 435 69 00. Ein Einsatz der Feuerwehr im Zusammenhang mit Wespen und Hornissen ist kostenpflichtig (ca. CHF 220.00/Einsatz).

Abteilung Umwelt

Asiatische Hornisse: Eine Bedrohung für einheimische Bienen und Wespen

 

Die Asiatische Hornisse breitet sich in der Schweiz weiter aus. Im Kanton Basel-Stadt wurden dieses Jahr zwei Vornester entdeckt, im Kanton Basel-Landschaft sind es bereits fünf. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Ausbreitung ist deshalb problematisch, weil die Asiatische Hornisse für die Fütterung ihrer Larven vor allem einheimische Honigbienen, Wildbienen und Wespen jagt. Bei einer starken Verbreitung in einem Gebiet, kann die Asiatische Hornisse zu spürbaren Verlusten bei Bienenvölkern führen.

Die Vornester der Asiatischen Hornisse befinden sich jeweils in Bodennähe, zum Beispiel an einem grossen Pflanzentopf, und sind etwa faustgross. Die Hauptnester werden im Verlauf der kommenden Wochen gebaut, sind etwa basketballgross und befinden sich oft in hohen Baumkronen.

Verdächtige Insekten und Nester melden
Um Kenntnisse über die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu erhalten, sind die Kantone auf die Mithilfe der Imkerinnen und Imker sowie der Bevölkerung angewiesen. Verdächtige Insekten oder Nester sollen deshalb fotografiert oder gefilmt und über die Schweizer  Meldeplattform www.asiatischehornisse.ch gemeldet werden.

Weitere Informationen zur Asiatischen Hornisse sind auf der Website des Amts für Umweltschutz und Energie zu finden.

 

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