Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: „Baustellen“ an allen Orten
Der arbeitsintensive Umzug von Sammlungsbeständen aus dem Depot Donnerbaum und dem Lager "Blueme AG" in das neue Depot auf dem Geispel ist bereits Gewohnheitssache. Es wird wie am Fliessband inventarisiert, fotografiert, Palett um Palett bestückt und abtransportiert. Verdankenswerterweise sind wir inzwischen mit weiteren Naturalgaben absolut kostenneutral ausgerüstet worden: So fand sich eines Tages ein hochwertiger Palettrolli im neuen Depot ein und die bereits zugesagten fast 40 Laufmeter Regale werden demnächst geliefert. Montiert und eingelagert ist aber noch lange nicht und fertig dokumentiert erst recht nicht. Inzwischen sind nämlich schon 12 Paletten mit Holzobjekten wieder aus der „Wellness-Kur“ zurückgekommen, wie die Bildserie von Monika Schopferer zeigt. Diese müssen nun möglichst zügig nachinventarisiert und dokumentiert werden. Ein grosser Teil dieses Materials war ja vom winterlichen Notlager im Bauernhausmuseum aus Zeitdruck ohne vorgängige Dokumentation und Triage zum „Begasen“ gebracht worden. Hier verschafft uns ungeplanterweise ein Umbau in der Begasungsfirma etwas Luft. Dies werden wir nutzen um erst im Schulhaus Donnerbaum fertig zu räumen und anschliessend die „Retouren“ im Geispel zu dokumentieren.
Die AGM hat auf den Weg zum übersichtlichen und inventarisierten Sammlungsdepot gut eingespurt. Doch werden wir das Umlagern unserer grossen Sammlung innerhalb der eng gesetzten Räumungstermine und des dafür vorhandenen knappen Budgets tatsächlich auch schaffen? Zwar haben alle bereits korrekt umgelagerten und sauberen Objekte eine gut lesbare grosse Inventar-Etikette, sind fotografiert und handschriftlich dokumentiert. Doch da wir immer noch mit der Einzelplatzversion unserer Datenbank aus dem Jahr 2004 arbeiten, müssen wir jeweils die neu erfassten Daten in einem unserer Depots mit Anschluss an das Gemeinde-Intranet abtippen. Dieses Aktualisieren unseres elektronischen Inventares – d.h. Abtippen der inzwischen mehreren hundert Objektzettel, Ergänzen von Nutzungsbeschrieben und Dialektbezeichnungen, Zuordnen der thematischen Suchwörter und Standorte sowie das Verlinken der Objektfotos - verschieben wir deshalb auf hoffentlich etwas ruhigere Winterzeiten. Dann steht uns dafür auch eine moderne webbasierte Mehrplatz-Version unserer Museums-Software zur Verfügung. Damit können mehrere AGM-Mitglieder gleichzeitig und ohne extra Anfahrtsweg zum Depot Daten eingeben. So kommen wir in kleineren aber zahlreicheren Schritten unserem Fernziel näher.
Leider unterliegt auch das Budget für den gesamten Museums- und Sammlungsbetrieb den restriktiven Sparvorgaben der gesamten Gemeinde, so dass wir keine Möglichkeit haben, Arbeiten extern zu vergeben. Unglücklicherweise verursacht auch die vor der Einlagerung im neuen Depot dringend nötige Schädlings- und Schimmelbehandlung immense Kosten. Doch dank einer höchst grosszügigen finanziellen Unterstützung im fünfstelligen Bereich ermöglicht uns die Stiftung Museen Baselland in diesem und im nächsten Jahr alle Holzobjekte vor ihrer Umlagerung behandeln zu lassen. Ob von diesem Geld noch etwas übrig bleibt, um die letzten schweren und unhandlichen „Brocken“ vom Estrich im Ortsmuseum durch eine Umzugsfirma transportieren zu lassen oder uns gar eine Fachkraft für die Datenbankarbeiten leisten zu können, ist allerdings fraglich.
Einmal mehr bedankt sich die AGM ganz herzlich bei all ihren Gönnern und Gönnerinnen. Ohne deren körperliche, maschinelle, materielle oder grosszügig finanzielle Unterstützung hätten wir den Sammlungsumzug nicht schon so weit vorwärts bringen können.
Am letzten Sonntag im Juni und Juli (Sommerferien) bleibt das Ortsmuseum geschlossen. Reservieren Sie sich bereits jetzt schonSonntag, 27. Juli für die "Stuubede" im Bauernhausmuseum, Direktlink:/Bauernhausmuseum und den letzten Sonntag im August, 31.8.2014 für die neue Karl Jauslin-Ausstellung im Ortsmuseum. |