Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Herbstarbeiten
Inzwischen ist der Herbstarbeitstag vor dem Bauernhausmuseum auch schon Geschichte. Wegen der schlechten Wettervorhersage war der Publikumsandrang eher mässig. Pünktlich um 16 Uhr kam dann der Regen und die Veranstaltung wurde schleunigst abgebrochen.
Dazu geht ein herzlicher Dank an alle, die uns Rübenschneider geschenkt haben. Einer hat bereits zuverlässig seinen Dienst getan. Nun können wir auch wieder einsatzfähige Exemplare in die Sammlung aufnehmen. Es macht wenig Sinn, wenn wir der Nachwelt nur rostige, verwurmte oder angefaulte Anschauungsobjekte hinterlassen, die dann nicht mehr funktionieren. Ebenfalls ein herzlicher Dank geht an die Fördervereinsmitglieder, die uns tatkräftig unterstützt haben. Sie dürfen dann an unserem «Suurchrutt-Ässe» im März mit dabei sein.
Das Museumjahr geht nun langsam in die Endrunde. Am kommenden Sonntag,
27. Oktober ist das Bauernhausmuseum zum letzten Mal in dieser Saison geöffnet. Danach wird das Haus geschlossen und die Winterruhe nur kurz durch das Einrichten des Adventsfensters unterbrochen. Der Grund für die Schliessung ist, dass bei den heutigen milden und meist regenreichen Wintermonaten die Luftfeuchtigkeit immer sehr hoch ist. Daher kann man auch nur selten Lüften ohne viel Feuchtigkeit hereinzulassen. Nur die Stube ist nämlich mit einem Heizlüfter leicht gewärmt, bis das Adventsfenster Anfang Januar abgeräumt wird. Die Ökonomieräume haben alle nur «Lättliwände» und ein einfaches Ziegeldach ohne Isolation. Hier kann die kalte Luft gut zirkulieren und so besteht keine Gefahr für Schimmelbildung. Das ist auch wichtig für die Reifung des frisch eingesalzenen Krautes und der weissen Rüben vom Arbeitstag.
In den Anfängen der Museumsjahre, also vor 30-40 Jahren, konnten die Gäste auch im Winter das Museum besichtigen. Damals gab es noch lange, kalte und sogar schneereiche Winter. Die hatten über viele Wochen für genügend trockene Luft gesorgt, so dass man im offenen Estrich sogar Wäsche (gefrier-)trocknen konnte. Sie wissen ja: je weiter unter null Grad die Temperaturen fallen, desto trockener ist es und je weiter über null, desto grösser ist der Anteil der in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit.
Parallel zu den öffentlich sichtbaren Arbeiten und Veranstaltungen ist auch wieder Einiges an Neuzugängen in beiden Depots inventarisiert und eingelagert worden. Auch heute kommen immer noch historisch wertvolle Objekte in die Sammlung. Auch dafür herzlichen Dank an alle Donatoren und Donatorinnen. Doch wird heute unter den aktuell rund 8700 inventarisierten Einzelstücken immer zuerst abgeklärt, ob schon so etwas dokumentiert ist. Wenn ja wird am eingelagerten Objekt überprüft, ob das Bisherige oder das Neueingehende in besserem Zustand ist. Dann erst wird über die Aufnahme in die Sammlung entschieden. So haben wir die Sicherheit, dass unsere Depots nicht ganz so schnell aus allen Nähten platzen.
Ende Oktober kamen oder kommen - die Wetterprognose war zum Zeitpunkt der Textabgabe noch unklar! - die Fördervereinsmitglieder noch einmal zum Einsatz: Ein weiterer Entrostungsdurchgang im Depot Geispel muss durchgeführt werden und dazu braucht es trockenes Wetter. Einen ganzen Tag lang geht es wieder mit Drahtbürsten dem Rost an den Kragen. Die anschliessende Versiegelung der Oberflächen mit einem speziellen Imprägnierungsmittel soll verhindern, dass die zumeist sehr hohe Luftfeuchtigkeit in diesem Depot auch den Metallobjekten nicht viel anhaben kann. Natürlich sind hier im Sommer alle jetzt zu behandelnden Objekte bereits inventarisiert, dokumentiert und in der Datenbank eingetragen worden. So können sie anschliessend wieder zügig versorgt und ihr definitiver Standort nachgetragen werden. Ebenfalls eingetragen wird im Feld Restaurierung dieser aktuelle Arbeitsgang samt Auflistung der eingesetzten Werkzeuge und Imprägnierungsmittel. Dies soll der Nachwelt in späteren Zeiten helfen genutzte Reinigungs- oder Imprägnierungsmittel zu identifizieren oder allfällige Schäden durch moderne Reinigungsdurchgänge zuordnen zu können. Denn auch das Putzen von Sammlungsobjekten ist eine komplizierte Sache und weit entfernt von Meister Proper und seinen Kumpanen.
Die Museen Muttenz suchen für ihr diesjähriges Adventsfenster im Bauernhausmuseum alte Schneiderpuppen. Wir möchten sie für ca. ein Jahr lang behalten können, um die ausgestellten Textilien nach dem Adventsfenster im Ortsmuseum präsentieren zu können. Melden Sie sich bitte bei Barbara Rebmann, Tel. 061 461 76 75 oder Myrtha Seiler, Tel. 061 461 30 37. Herzlichen Dank.