Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Jahresbeginn in den Depots
Anfang Winter war Einiges im Depot Donnerbaum liegengeblieben, weil die Arbeitsgruppe mit dem Vorbereiten des Adventsfensters beschäftigt war, die Regale der Verschiebeschrankanlage nicht zugänglich waren oder darin erst Platz geschaffen werden musste. Auch das originale Kindertheater mit den vier sperrigen Kopien, die Anfang Dezember aus den Sammlungsfenstern im Ortsmuseum ins Depot zurückgeschoben worden waren, versperrten viel Platz. Doch vor Weihnachten hatten wir den Eingangstisch im Depot Donnerbaum endlich leergeräumt und alle dort vorbereiteten Objekte definitiv versorgt.
Kurz darauf war der Tisch aber schon wieder gefüllt, denn über die Festtage war im Ortsmuseum unsere Vitrine über die frühere Hebammentätigkeit ausgeräumt worden. Alles ausgestellte eigene Material wurde zum Versorgen ins Depot zurückgeschoben und externe Leihgaben zurückgegeben.
Beim Abräumen des Adventsfensters im Bauernhaus hatten wir zum Glück die kleinteiligen Weihnachtsobjekte direkt ins Ortsmuseum bringen können, jedoch musste das originale Transport- und Verpackungsmaterial im Depot eingelagert werden. Wenn die Objekte im Dezember 2024 zurückkommen, brauchen sie wieder ihre extra auf Mass angefertigten «Pölsterli und Schächteli». Also auch beim Entsorgen von Verpackungsmaterial muss man wissen, was man tut.
Schon in der ersten Januarwoche kamen neue Objekte einer Hausräumung in die beiden Depots. Obwohl wir offerierte Neuzugänge erst nach einem Abgleich mit unserem Inventar nur noch sehr selektiv annehmen, gab es rund 20 neue Objekte für das Depot Donnerbaum und fast gleich viele fürs Depot Geispel. Auch einige interessante Einzelstücke aus anderen Haushaltungen waren gleichzeitig eingegangen.
Ende Januar kamen dann die zehn ausgeliehenen Textilien und Witwenhauben samt Kinderwagen aus dem Dichter/innen und Stadtmuseum in Liestal ins Depot zurück, was den nächsten Objektstau verursachte. Kurz vor Monatsende begannen dann die «Aufräumarbeiten» und die heiklen Kleider und Hüte wurden zurück an Ihre Stammplätze eingereiht. Dies gerade rechtzeitig, denn wenige Tage später gelangten 26, teils über hundertjährige Hüte und die dazu passenden eleganten Spitzenhandschuhe, Pelzkragen, Damenkleider und etwas Leibwäsche ins Depot. Ein Teil dieser Textilien hat eine besondere Bedeutung, weil wir ihre Trägerinnen Lina (1862-1944) und Paulina (1864-1952) Christen bereits kennen. Ihre selbstgeschriebenen Gedichte sind im Sommer 2022 in der Muttenzer Schrift 11 veröffentlicht worden. Weiter waren auch Geschirr und viele Haushaltutensilien aus ihrem geschichtsträchtigen Elternhaus Schweizerau dabei. Hier hatte Jakob Christen, u.a. Gründer von Beton-Christen, von 1880 bis 1900 in seinem Wohnzimmer und dem Garten die Wirtschaft zum Schänzli betrieben.
Jetzt gehen also die Inventarisierungsarbeiten, vorerst im geheizten Depot Donnerbaum, wieder mit Volldampf weiter.