Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Winterarbeit in den Museumsdepots
Die bereits durch Um- und Auslagerung in den Hochregalen entstandenen Leerräume wurden inzwischen genutzt, um die vielen Umzugskisten mit Neuzugängen auf Paletten provisorisch zwischenlagern zu können. Sobald nun auch die diversen Altlasten entsorgt sind, wird endlich der Raum in der Mitte des Depotraumes UG27 frei genug, um mit Handstapler und Möbelrollis bequem manövrieren und gelegentlich auch sperrige Objekte von allen Seiten fotografieren zu können. Das wird uns die Arbeit ungemein erleichtern und erspart uns viel Zeit, denn das ständige Freiräumen von Manövrierplatz entfällt und wir können bald ungehindert an jedes Regal heranfahren. Als weiteren Vorteil lässt sich der Boden nach rund 25 Jahren endlich flächendeckend reinigen und nicht wie vorher nur in Zwischenräumen. Wir sind also auf Kurs und die historisch gewachsene und ziemlich verstaubte „Rumpelkammer“ wird langsam zum systematischen und vorzeigbaren Schaulager.
In den Hochregalen neue Freiräume, auf der anderen Seite in den Kompaktus-Regalen und der Inventar-Datenbank hingegen „Verdichtung“. Von den aktuell 5239 erfassten Objekten wurden im vergangenen Jahr 385 Objekte neu inventarisiert und 2675 Datensätze sind überarbeitet worden. Langsam schliessen sich auch die Lücken in den Altinventaren mit Fotos, korrekt aufgenommenen Daten und verbindlichen Standortangaben.
Womit beschäftigen wir uns sonst noch im neuen Jahr? Die AGM-Frauen werden sich im Depot Donnerbaum hauptsächlich mit weiteren Inventarisierungsarbeiten und mit dem Kontrolldurchgang in der Textilsammlung beschäftigen. Vor vielen Jahren, als wir noch lokal und ohne automatisierte Datensicherung gearbeitet haben, sind uns ziemlich viele Daten und Objektfotos aus Unachtsamkeit verlorengegangen. Dieser Teil des Inventars wird nun kontrolliert und wo nötig mit Daten und Fotos ergänzt.
Genau die gleichen Lüftungsbesuche wie Franz Näf im Bauernhaus unternimmt auch Ruedi Bürgin den Winter über im Depot Geispel. Auch dort wäre die Feuchtigkeit konstant zu hoch, wenn bei passend kaltem und trockenem Wetter nicht für Durchzug gesorgt würde. Sobald die Temperaturen wieder konstant im höheren zweistelligen Bereich bleiben, gibt es dort dann einige Arbeiten an der Infrastruktur zu erledigen. Im vergangenen Jahr konnten wir extrastarke Wandhalterungen anschaffen, die nun zuerst montiert werden müssen. Daran sollen unsere gewichtigen Transmissionen aus Bauernhäusern und Gewerbebetrieben platzsparend übereinander an die Wand gehängt werden. Diese schweren und langen Antriebswellen mit unterschiedlich dimensionierten Rädern wurden genutzt, um beispielsweise eine Dreschmaschine, Mühlen, Sägereien oder Gewerbemaschinen mit Wasserkraft, Dampfmaschinen oder später elektrisch antreiben zu können. Die Transmissionen liefen an der Decke durch Maschinensäle und Werkstätten und bei Mühlen sogar über mehrere Etagen durch ganze Gebäude. So genügte ein einziger Antrieb für einen ganzen Betrieb. Bei Bedarf wurde einfach ein Keilriemen an das nächstgelegene und für die Übersetzung passend grosse Rad gelegt und los ging es.
Nach der Fasnacht, also am Sonntag, 25. Februar von 14 – 17 Uhr ist das Ortsmuseum geöffnet. Nutzen Sie doch die Gelegenheit die Ausstellungen dort in aller Ruhe zu besichtigen.
Legende:
oben links: Erna Imark und Myrtha Seiler rekatalogisieren die Textilien
unten links: Verdichtung im Geschirrdepot
oben rechts: Sperrige Transmissionen die an die Wand gehängt werden sollen.
unten rechts: Chaos – hoffentlich bald zum letzten Mal…