Rothallen – Neuer Zugang zum Rothallenweiher
Der Holzsteg zum Rothallenweiher und nach Münchenstein wurde im März aus Sicherheitsgründen durch die Einwohnergemeinde zurückgebaut. Dürre Äste, Kronenteile und ganze Bäume drohen im Bereich der Altholzinsel rund um den Weiher herabzustürzen. Die Altholzinsel gehört zum Naturschutzgebiet Rütihard-Rothallen. Der Abbruch des Steges erfolgte nach einer eingehenden Interessensabwägung zwischen kantonale Naturschutzbehörde, der Einwohnergemeinde und der für das Gebiet zuständigen Bürgergemeinde. Neu wird ein alternativer und sicherer Wegzugang zum Rothallenweiher angeboten. Damit kann die wertvolle Altholzinsel grösstenteils erhalten bleiben.
Die über 100-jährigen, mächtigen Buchen rund um den Rothallenweiher vermitteln mit ihren hohen Stämmen und dem Kronendach den Eindruck einer Halle, ein «Hallen-Buchenwald». Sie bieten wichtigen Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und Kleinsäuger sowie unzählige Kleintiere. Das Gebiet ist auch unter Erholungssuchenden äusserst beliebt, weshalb unzählige Trampelpfade entstanden. Um Trittschäden zu vermeiden hat die Einwohnergemeinde Muttenz 2011 einen Holzsteg zur Besucherlenkung gebaut. Der Steg mit Aussichtplattform zum Rothallenweiher war für einen Zeitraum von 10 Jahren vorgesehen. In dieser Zeit sollte sich der empfindliche Waldboden mit seiner seltenen Vegetation erholen können.
Der Klimawandel führte in den letzten Jahren zu einer vermehrten Trockenheit in den Muttenzer Wäldern und dadurch einem erhöhten Sicherheitsrisiko durch herabstürzende Äste oder Bäume. Gerade Buchen sind besonders stark vom KIimawandel betroffen, dies zeigte die Trockenheit anfangs Sommer 2022 deutlich. In der Altholzinsel rund um den Steg weist eine Vielzahl von Bäumen dürre Äste und Kronenteile auf oder sie sind gar komplett abgestorben. Als Werkeigentümerin des Steges hat die Einwohnergemeinde Muttenz aus Sicherheitsmassnahme den Steg im Sommer 2022 gesperrt.
Eine Altholzinsel im Wald entwickelt sich möglichst ohne menschliche Eingriffe und es werden, wenn überhaupt, nur einzelne Sicherheitsholzungen durchgeführt. Damit der Steg weiterhin sicher betreten hätte werden können, hätten in einem Abstand von 15 bis 20 Meter zum Steg alle potenziell gefährlichen Bäume entfernt werden müssen: eine kurzfristige Lösung, denn die verbleibenden Bäume wären damit einer höheren Sonneneinstrahlung ausgesetzt gewesen und damit geschwächt worden. Es hätten jährlich neue Sicherheitsholzungen durchgeführt werden müssen und die Altholzinsel wäre verschwunden. Diese Entwicklung wäre im Widerspruch zu den Zielen des Naturschutzgebietes gestanden.
Nach einer eingehenden Interessensabwägung der Einwohnergemeinde mit der Bürgergemeinde Muttenz, dem Forstrevier Schauenburg, dem Amt für Wald beider Basel sowie der Abteilung Natur und Landschaft des Kantons wurde der Abbruch des Steges vom Gemeinderat beschlossen und im März, noch vor der Brut und Setzzeit, durchgeführt. Es besteht damit kein direkter Weg mehr nach Münchenstein durch die Altholzinsel. Die Eingänge zum ehemaligen Steg wurden entsprechend geschlossen und mit Infotafeln versehen. Da im Gebiet der Altholzinsel keine Sicherheitsholzungen durchgeführt werden ist das Betreten und die Durchquerung des Gebiets, auch auf den Trampelpfaden, sehr gefährlich. Dies gilt insbesondere bei stürmischem Wetter, aber selbst bei trockenen, windstillen, Wetter können einzelne Äste unvermittelt herabstürzen.
Damit der Rothallenweiher weiterhin zugänglich bleibt hat die Einwohnergemeinde einen neuen, direkten Zugang zum Weiher geschaffen. Rund um diesen neuen Weg wurden die nötigen Sicherheitsholzungen durchgeführt. Der Weg ist mit rot-gelb markierten Pfählen ab dem Rothallenweg gekennzeichnet und endet beim Rothallenweiher (Sackgasse). Aus Sicherheitsgründen und der Natur zuliebe soll das Gebiet nur über diesen Weg betreten werden. Am Ende des Weges lädt ein Baumstamm zum Verweilen und Beobachten der wertvollen Natur rund um den Weiher ein.
Gemeinderat Muttenz