Hinter den Kulissen der Museen Muttenz: Die Museen Muttenz blicken zurück
Sie, liebe Leserinnen und Leser, wissen schon, dass sich nur ein sehr kleiner Teil der Arbeit der Arbeitsgruppe Museen Muttenz (AGM) in der Öffentlichkeit resp. in den Museen abspielt. Dieses Jahr war es noch viel weniger als üblich, denn das Ortsmuseum blieb das ganze Jahr geschlossen. Obwohl ab Oktober der neue Lift fahrbereit war, können erst nach Abschluss aller Bauarbeiten die Fahnen wieder aufgehängt, die Feinreinigung der Vitrinen und Ausstellungsräume begonnen und die neuen Ausstellungselemente montiert werden. Damit alles zur Eröffnung am letzten Januar-Sonntag bereit ist, steht der AGM nach den Festtagen noch ein ziemlicher Berg an Arbeit bevor.
Das Bauernhausmuseum war an fünf Sonntagen für das Publikum geöffnet und zeigt einige neue Ausstellungselemente. Höchst erfreulich waren hier die Besuche einiger Schulklassen. Die allerletzte „Stuubede“ im August, war ein voller Erfolg und deshalb fiel der Abschied sowohl der AGM als auch dem Publikum noch viel schwerer. Trotz vieler aufmunternder Kommentare blieb die AGM bei ihrer Entscheidung, denn die körperliche Belastung solcher Grossveranstaltungen zerrt an den Kräften der Museumsleute.
Was die üblicherweise verborgenen Museumsarbeiten im Detail bedeuten, davon konnten sich Anfang Jahr einige Gemeinderäte und ein paar Tage später die Mitglieder des Fördervereins Museen Muttenz ein Bild machen. Leider schrumpfte auch die bei dieser umfangreichen Depotarbeit aktiv mitarbeitende AGM-Gruppe immer mehr zusammen. Deshalb waren wir froh, auch dieses Jahr wieder auf unseren bewährten Museumsassistenten Beat Zimmermann zurückgreifen zu können. In gewohnt schneller und trotzdem exakter Weise inventarisierte und dokumentierte er über 400 neue Objekte im Bauernhaus und in beiden Depots. Dank seiner Mitarbeit sind trotz unregelmässig stattfindender AGM-Arbeitsnachmittage in beiden Depots Fortschritte gut erkennbar. So haben wir im Depot Geispel bereits den zweiten Raum mit inventarisierten Objekten gefüllt. Unter Mithilfe von Mitgliedern des Fördervereins konnten fünf rostige Pflüge instand gestellt und später ins Bauernhausmuseum gebracht werden. Dort haben sie auf der Heubühne einen neuen Standplatz gefunden und im Depot gibt es wieder ein paar Quadratmeter freien Stellplatz. Sobald es wärmer ist, wird dieser wieder mit anderen Objekten gefüllt werden, denn laufend kommen weitere Grossobjekte dazu, welche im Eingangsbereich auf ihre Aufarbeitung und die definitive Platzierung warten.
Parallel zur Objektinventarisierung musste das Museumsarchiv beider Muttenzer Museen von den Gründungsjahren bis in die Neuzeit durchgekämmt werden - eine Sisyphusarbeit. In allen Büro- und Museumsräumen kamen immer neue Ordner mit alten Papieren zum Vorschein, welche integriert werden mussten. Alle inzwischen verstorbenen Mitglieder der früheren Museumskommission hatten ihre eigene private Aktenablage dem Museum überlassen. Dies bedeutete, dass fast alles mehrfach vorhanden war. So wurde ab Mitte Sommer sortiert, zusammengelegt, ausgeschieden und neu geordnet. Diese Archivarbeiten werden im neuen Jahr fortgesetzt.
Als Jahresabschluss wurde am 6. Dezember das Adventsfenster im Bauernhausmuseum eröffnet. Das Thema „historischer Santichlaus“ hat uns alle wider Erwarten stark gestresst, war doch bis wenige Tage vor der Öffnung die versprochene „Chlause-Chutte“ nicht auffindbar. Passende Alternativen waren nirgends aufzutreiben, denn das heutige Bild des „Santichlaus“ und die Verarbeitung seiner Kleidung entspricht ganz und gar nicht dem traditionellen Vorbild des finsteren Gesellen aus unserer Region. Doch liess sich in letzter Minute alles zur Zufriedenheit lösen.
Jetzt wünscht die AGM allen, die den Museen zugetan sind, frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir hoffen Sie alle am Sonntag, 26. Januar zur Wiedereröffnung des rollstuhlgängigen Ortsmuseums begrüssen zu dürfen. Damit alle Gäste den Lift ausprobieren können, öffnen wir die Türe bereits um 10 Uhr und bieten durchgehend bis um 17 Uhr u.a. Führungen durch die Karl Jauslin-Sammlung mit Kurator Peter Habicht an. In der Wartezeit offerieren wir Ihnen gerne einen kleinen Umtrunk.